IS-Terror bei uns bleibt große Gefahr

20.12.2019, "Kronen Zeitung"

Wie gefährdet sind wir derzeit in Europa? Wie sieht die Bedrohungslage in Österreich aus? Wäre auch bei uns ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt wie in Berlin 2016 möglich? Und warum geraten - wie im jüngsten Fall - immer wieder IS-Verdächtige aus Tschetschenien ins heimische Fahndungsnetz? Terrorexperte Dr. Nicolas Stockhammer vom Institut für Rechtsphilosophie an der Universität Wien liefert im Interview mit „Krone“-Reporter Gregor Brandl eine aktuelle Analyse.

Terrorismusexperte Stockhammer sieht Europa schlecht auf Rückkehrer vorbereitet. Österreich könne man aber kein generelles Behörden-Versagen attestieren.

Die Presse 5.3.2019 (LINK)

Nach Bekanntwerden des ersten Falles eines österreichischen IS-Kämpfers, den kurdische Einheiten in Syrien gefasst haben, hat der Terrorismusexperte Nicolas Stockhammer mit Blick auf einen möglichen größeren Zustrom an sogenannten "Foreign Fighters" Kritik an den bestehenden Strukturen zur Überwachung von potenziellen Gefährdern geübt. In Österreich gebe es für eine 24/7-"Rundum-Überwachung" derzeit zu wenig gut ausgebildete Personalressourcen, so Stockhammer am Dienstag im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.

Alles Gute kommt von oben?

schlaglichter.at 21.8.2018 (LINK)

Sie sind vielerorts mittlerweile fast zu einem integralen Bestandteil des urbanen Luftraums geworden. Diese durchaus praktischen und leicht verfügbaren, fernsteuerbaren Fluggeräte sammeln bzw. analysieren Daten oder machen Luftbildaufnahmen. Selbst im Paketzustellungsbereich überlegen marktführende Zustelldienste sukzessive im großen Stil auf diese kostengünstige und verkehrsunabhängige Lieferalternative umzustellen. Nicht minder im Sicherheitsbereich haben sich die funktionalen unbemannten Flugobjekte mittlerweile aufgrund ihres breiten Einsatzportfolios als erstklassige Überwachungstools etabliert. Zugleich sind sie aber, sieht man von den zahlreichen legalen nutzenbringenden Einsatzmöglichkeiten ab, zu einem veritablen Sicherheitsrisiko geworden. Die Rede ist, wie nur unschwer zu erraten ist, von Drohnen.

IS-Kämpfer wollen nun in ihre Heimatländer zurück. Terror-Experte Stockhammer über Rückkehrer, den Fall Azad G. und die Rolle von Frauen im IS.

"Heute" 8.3.2019 (LINK)

"Heute.at": Derzeit kursiert ein Video eines mutmaßlichen IS-Terroristen, der aus Wien stammt. Was ist über Azad G. bekannt?

Dr. Nicolas Stockhammer: Der besagte Verdächtige ist ein kurdischer Alevit, der sich offenbar sozial abgewandt, radikalisiert und zum Islamismus bekannt hat. Es gibt mehrere Thesen über seine Radikalisierung – etwa, dass er von Anwerbern direkt angesprochen wurde. Für mich ist glaubhafter, dass er über Freunde und Online-Foren in diese Kreise gekommen ist.