Der Anschlag von Wien und die terroristische Bedrohung in Europa

Im Visier des Terrors

Paris, Berlin und Barcelona sind nur einige europäische Städte, die in den vergangenen Jahren von Terroranschlägen erschüttert wurden. Zuletzt traf es Wien am 2. November 2020: Ein lauer Abend, fröhliche Gesichter, Feierlaune. Bis die ersten Schüsse fallen. Warum kommt es immer wieder zu terroristischen Anschlägen? Wer sind die Attentäter und was sind ihre Beweggründe? Wie lassen sich weitere Terrorakte verhindern? Diese und andere komplexe Fragen beantwortet einer der führenden österreichischen Terrorismusforscher: Nicolas Stockhammer erklärt am Beispiel des Wiener Attentats die Hintergründe islamistischer Terrorakte, wie Radikalisierung funktioniert, wer potenziell zum Täter wird, wie Überwachung und Prävention seitens der Behörden funktionieren und zeigt wiedererkennbare Muster auf – ein profunder Überblick über die aktuelle terroristische Bedrohungslage in Europa und Österreich.

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Der Terror-Experte Nicolas Stockhammer über den Anschlag in Deutschland, den mutmaßlichen Täter und die Hintergründe.

10.10.2019, "heute"

Bestürzung und Schock einen Tag nach dem Attentat in Halle (Sachsen-Anhalt). Ein rechtsextremer 27-jähriger Deutscher soll am Mittwoch aus Hass eine Frau und einen Mann erschossen haben, mehrere Personen wurde schwer verletzt.

Ein größeres Blutbad konnte nur verhindert werden, weil die Türe einer Synagoge standhielt, als der Täter sie durch rohe Gewalt öffnen wollte. Drinnen kauerten dutzende Menschen, die den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur begehen wollten.

Der Angriff auf die Hallenser Synagoge reiht sich in den Kontext vorangegangener ähnlicher Attacken ein. Weitere Terroranschläge dieser Art stehen zu befürchten.

11.10.2019, mena-watch.com

Der heimtückische Angriff auf eine Synagoge in Halle war ein Akt politisch motivierter Gewalt und ist deshalb ohne Zögern als ein Terroranschlag zu qualifizieren.

Dies trotz der vergleichsweise geringen Opferquote. Die martialische Taktik des verdächtigten Attentäters, der wahrscheinlich ohne Komplizen, aber nicht ohne Unterstützer agierte, nahm Anleihen bei Kommandoaktionen, wie diese in abgewandelter Form bei Spezialeinheiten, sowohl des Militärs als auch der Polizei im Einsatzportfolio wiederzufinden sind. Langwaffen, Handgranaten, Molotowcocktails, ein paramilitärischer Habitus und Stadtguerilla-Methoden gehören längst zum Repertoire von Terroristen jedweder Provenienz und ideologischer Zugehörigkeit.

Der Massenmord in El Paso ähnelt dem in Christchurch. Rassistisch motiviert und vorab im Internet angekündigt.

Die Presse 5.8.2019 (LINK)

Amoklauf oder Terroranschlag? Diese Frage steht nach Massentötungen sofort im Raum. Die Trennlinien sind dabei nicht immer eindeutig zu ziehen. Terroristen bedienen sich häufig einer Amoklauftaktik. Das wahrscheinlich zutreffendste Unterscheidungskriterium ist die politische Motivation respektive Zielsetzung von Gewalt. Diese ist, neben der taktisch- logistischen Fähigkeit, einen Anschlag durchzuführen, die wesentliche Voraussetzung für Terror.